Nokia 6300i Review

Vor gut 15 Monaten überraschte Nokia mit einem schicken und kleinen S40 Handy: Dem 6300. Das Gerät wurde zu einem Bestseller, was nicht zuletzt auf die gute Verarbeitung und das elegante Design zurückzuführen war.

Das über ein Jahr später ein Nachfolger - noch dazu mit absolut identischen Äusseren - auf den Markt kommt, hätte damals wohl niemand für möglich gehalten. Die I Version des 6300 ist mit einem Wlan Modul ausgestattet, welches das 6300i zu einem der kleinsten WLAN fähigen Mobitelefone am Markt macht.

Das Nachfolgemodell unterscherscheidet sich neben dem WLAN Modul durch 2 Gramm (nun 93) Gewichtszunahme und eine überarbeitete Software in Form der Series 40 5th Edition vom Vorgänger. Ausserdem steht mit 30 MB etwas mehr Speicher zur Verfügung und das Gerät erkennt nun Micro SDHC Speicherkarten, theoretisch sind momentan bis 32 GB möglich. Hier gibt`s das komplette Datenblatt


Aber schauen wir mal, wie sich das Gerät in der Praxis verhält. Mein besonderes Interesse liegt natürlich bei WLAN und messaging. Als erstes habe ich den eingebauten Email Clienten etwas genauer unter die Lupe genommen. Dazu muss natürlich erstmal ein Postfach eingerichtet werden:

Dabei erweist sich der eingebaute Installations-Assistent als nützlich, vor allen Dingen wenn man die Einstellungen für den Account nicht zur Hand hat. In meinem Fall wollte ich einen gmail-Account einrichten. Dazu brauchte ich nur die Email Adresse und das Passwort eingeben, alles andere hat der Assistent für mich online erledigt. Natürlich kann man den Assi auch überspringen und die Daten manuell eingeben.



Damit war die Installation auch schon abgeschlossen und das Abrufen der Mails klappte auf Anhieb ! Die Emails lassen sich dann entweder automatisch in bestimmten Zeitintervallen (push-mail) oder manuell abrufen. Die Benachrichtigung über neuen Posteingang erfolgt direkt im Programm und auch auf dem Standby-Screen, wahlweise über ein akkustisches und/oder visuelles Signal. Für jeden Email Account gibt es eine eigene Verknüpfung, so kann man z.b. die Accounts einzeln in die Favoriten oder in die Schnellzugriffsleiste legen, praktisch wenn man mehrere Accounts abfragen will.

Abgerufene Emails können im Telefon gespeichert werden, so das man diese auch offline lesen kann. Optional können sie allerdings auch auf dem Server gelassen werden, denn die 30 MB interner Speicher könnten bei regen Emailverkehr sicher bald knapp werden...

Objekte die sich auf dem Telefon befinden, also Bilder, Videos, Texte Sounddateien u.s.w. , lassen sich schnell & einfach über den eingebauten Editor in Mails einfügen. Andersrum lassen sich auch Anhänge von eingehenden Emails sehr einfach öffnen und im Gerät speichern. Das pdf Format wird leider vom 6300i nicht unterstützt. (spätestens dann müsste das Gerät auch E6300i heissen)



Die VOIP Funktionen konnte ich bisher leider noch nicht wirklich testen und habe heute erstmal meine Zeit damit verbracht, einen Internet Radio Clienten auf J2ME Basis für das 6300i zu finden. Ich bin bei zwei Applikationen fündig geworden, 1. die J2ME Portierung von Virtual Radio und 2. (und auch die bessere Lösung): RadioBee. In Radiobee lassen sich auch eigene Stationen sowie Favoriten hinzufügen, zudem läuft es auf dem 6300i stabiler.

Nokia hat mit dem 6300i gleich zwei Neuerungen vorgestellt. Erstens ist es das erste Nicht-Smartphone mit integrierten Wlan und zudem das erste, auf dem die Nokia-Maps Anwendung als Java Version läuft. Man kann also, einen externen Bluetooth GPS Empfänger vorrausgesetzt, mit dem 6300i navigieren. Aber auch ohne GPS ist eine Navigation eingeschränkt möglich. Zwar wird der aktuelle Standort nicht angezeigt, jedoch lässt sich die Route die man fahren (oder gehen) möchte in aller Ruhe anschauen. Das Kartenmaterial von TeleAtlas lässt sich gratis über die Nokia Maps Pc Anwendung herunterladen und auf der Speicherkarte des 6300i installieren. Die Karten sind aktuell und decken zudem viele Gebiete ab.


Für das Abspielen von Multimedia Inhalten ist der Musik-Player zuständig. Dieser spielt neben allen gängigen Sound Formaten auch die Video Formate 3GP und WMV ab. Flash (Flash Lite 3.0) wird ebenfalls erkannt, bei MP4 und AVI muss der Player natürlich passen. Ein abspielen von youtube Inhalten im FLV Format ist leider auch nicht möglich, obwohl ein link zu youtube im Browser vordefiniert ist. Schade, vielleicht wird sich hier aber durch ein Software Update noch etwas ändern. Das 6300i ist übrigens FOTA ( firmware over the air) fähig. Ein Software Update lässt sich direkt über den Nokia Remote Server suchen und installieren, leider funktioniert dies aber nicht über die WLAN Verbindung.

Annehmbare Fotos lassen sich mit der 2 MP Kamera, das komplette Display dient hier als Sucher, bei ausreichenden Lichtverhältnissen schiessen. Die Videofunktion bietet mit der geringen Auflösung von 176x144 nicht wirklich brauchbare Ergebnisse, die sich höchstens für Multimedia Mitteilungen eignen.


Bei soviel Ausprobiererei, gerade mit eingeschalteten WLAN, macht sich der mit 860 mAh nicht gerade gross dimensionierte Akku des 6300i bemerkbar: Nach 4 Stunden nonstop Betrieb verabschiedete dieser sich erstmal - nach 3 kurz aufeinander folgenden Warn Hinweisen - und das Gerät kam zurück in seine schicke Ladestation. Nach ein paar Aufladungen entpuppt sich der Akku nun aber als äusserst langlebig. Selbst mit eingeschalteten Wifi und viel rumspielerei sind immer 2-3 Tage drin. Wer das Gerät nur ab und zu zum Telefonieren benutzt, kann mit Laufzeiten von bis zu einer Woche rechnen.

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